Die Geschichte von Ziggy, der Schlange
An einem wunderschönen Frühlingsmorgen, in einem Nest gut versteckt unter den Blättern, wurden Ziggy und seine Geschwister geboren.
Sie waren alle zuckersüß – kleine Schlangenbabys mit graubraunen Schuppen, perfekt getarnt.
Alle... außer Ziggy. Ziggy war bunt.
Ziggys Mama war sehr besorgt.
Sie wusste, dass so eine auffällige Haut ihren Sohn nicht vor Feinden schützen würde.
Mäusebussarde – diese hungrigen Greifvögel – lauerten hoch oben in den Bäumen.
Sie wollte nicht, dass Ziggy das Nest verließ – nicht einmal mit seinen Brüdern und Schwestern.
Außerdem redeten sie kaum mit ihm und machten sich oft über seine Farben lustig.
Ziggy fühlte sich traurig, allein und träumte von Freiheit.
Eines Nachts, während alle schliefen, fasste Ziggy einen Entschluss.
Er schlich sich aus dem Nest und glitt durch das kühle Gras, weit weg von seiner Familie.
Am nächsten Tag durchquerte er die Landschaft, ohne dass ihn jemand angriff.
Die Bussarde, verwirrt von seinen seltsamen Farben, dachten, er könnte giftig sein.
Auch andere Tiere mieden ihn, weil sie dachten, er sei gefährlich oder komisch.
Wie im Nest war er allein und traurig.
Eines Tages begegnete ein kleiner Junge, der durch die Landschaft spazierte, Ziggy.
Anstatt sich zu fürchten, war er begeistert.
„Wow! So schön!“, rief er aus.
Vorsichtig nahm er Ziggy in die Hände und ließ ihn von einem Arm zum anderen kriechen.
Ziggy war überglücklich! Zum ersten Mal interessierte sich jemand wirklich für ihn.
Der kleine Junge nahm Ziggy mit nach Hause.
Er baute ihm ein wunderschönes offenes Terrarium im Garten – mit Pflanzen, Steinen und einem kleinen Pool, in dem er schwimmen konnte.
Die ganze Familie verliebte sich in Ziggy.
Er war einzigartig, fröhlich und vor allem sehr lieb.
Ziggy hatte endlich gefunden, wonach er sich immer gesehnt hatte:
einen Ort, an dem er geliebt wurde – genau so, wie er war.
Ziggy, die Schlange ansehen